Existenzgründung mit Franchise
Shownotes
Geben und Nehmen: beim Franchise gründet man in starker Gemeinschaft
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00:00:00: Hallo und herzlich willkommen zum ermöglichen Podcast. Der ermöglichen Podcast ist eine
00:00:11: Produktion des Verbandes Deutscher Bürgschaftsbanken. Unsere Gäste, Politiker, Banker, Wirtschaftsvertreter
00:00:17: und Unternehmer. Und immer geht es um Unternehmensfinanzierung und wie Bürgschaften dabei helfen
00:00:22: können. Erst im Schwarzwald aufgewachsen hat in Konstanz und Münster Rechtswissenschaften
00:00:28: studiert, lebt und arbeitet seit 2013 in Berlin. Jan Schmelzle ist Geschäftsführer des Deutschen
00:00:33: Franchiseverbandes und berät für das Deutsche Franchise-Institut Franchise-Systeme beim Aufbau
00:00:38: und der Professionalisierung ihrer Systeme. Der Verband spricht für etwa 900 Franchise-Systeme,
00:00:44: die mit ihren 147.000 Franchise-Nähmern und Nähmereinnen 147 Milliarden Euro erwirtschaftet.
00:00:51: Herzlich willkommen, Jan Schmelzle. Dankeschön, schön, dass Sie hier sein darf.
00:00:55: Ja, heute soll es ums Franchise gehen, für die, die es nicht kennen oder den Beriff
00:01:04: noch nicht gehört haben, sich damit noch nicht befasst haben. Welche Unternehmen kenne
00:01:09: ich denn eigentlich? Wie vielfältig ist Franchise?
00:01:13: Superbund, es wird auch immer bunter und ich würde jetzt gerne, aber ich tue es nicht,
00:01:17: aber ich stelle sie trotzdem jetzt für den Moment eine Gegenfrage stellen, welche kennst
00:01:20: du denn und die meisten würden jetzt sagen, also ich beantworte mal McDonalds. Die meisten
00:01:24: verbinden glaube ich Franchise mit Systemgasstronomie, vielleicht dann auch noch mit Handel, aber
00:01:30: das ist ein ganz wichtiger Bestandteil des Franchisings, aber doch viel, viel mehr. Also
00:01:35: wenn wir uns jetzt mal die Branche zuteilung, Aufteilung, Stand 20, 23 anschauen, über
00:01:41: 50 Prozent sind im Bereich Dienstleistung unterwegs, da kann ich auch gleich zu was sagen, was
00:01:47: darunter so subsumiert wird. So um die 20 Prozent Gastronomie, 20 Prozent Handel und dann noch
00:01:53: mal so um die 15 Prozent Handwerk. Also sehr bunt, sehr querbet und der Kreativität sind
00:02:00: da keine Grenzen gesetzt. Der Deutsche Franchiseverband spricht ja für die Franchise Wirtschaft, wie
00:02:05: schlagkräftig ist die? Du hattest ja schon Eingangs ein paar Zahlen genannt. Wenn wir jetzt sagen,
00:02:11: wir haben ungefähr ein Umsatzvolumen, das 20, 23 Jahrwirtschaftet wurde von knapp 150
00:02:17: Milliarden, dann ist das schon eine Hausnummer. Auch knapp eine Million Beschäftigte, auch
00:02:22: eine Hausnummer. Und unser Fokus gilt natürlich dem System als solches, branchenübergreifend,
00:02:27: also sprich kooperierende Unternehmer auf der einen Seite der Geber, auf der anderen Seite
00:02:32: die Nehmer. Und bei den Nehmern haben wir ungefähr 150.000 selbstständige Unternehmer,
00:02:37: die in unterschiedlichen Branchen als Markenbotschafte für das System unter einer Marke tätig sind.
00:02:42: Und da würde ich sagen, ist das schon eine sehr, sehr starke Hausnummer, wenn es darum
00:02:46: geht den Mittelstand, den kooperierenden Mittelstand in Deutschland darzustellen zu
00:02:50: repräsentieren. Wo sieht denn der Verband, seine Expertise und seine vornehmliche Aufgabe?
00:02:55: Also wir sind im Grunde genommen so aufgestellt, dass wir nur Haugeber für Franchise-Systeme sind.
00:03:01: Bei uns im Verband sind um die 450 Unternehmen, also Mitgliedssysteme, Franchisegeber organisiert.
00:03:08: Auch hier gilt, wie der Branchenübergreifen, das ist dann tatsächlich auch so ein bisschen der
00:03:11: Querschnitt der Franchise-Wirtschaft. Und wir wirken ganz stark nach innen, auch über unsere
00:03:18: Akademie, dem Deutschen Franchise-Institut, indem wir eben qualitatives Franchise den
00:03:23: Systemen mitgeben. Und wenn ich sage, wir, dann ist es nicht aus dem luftleeren Raum gesprochen,
00:03:28: sondern unsere Systeme sind für andere Systeme da. Das heißt also das Netzwerken, der Austausch
00:03:33: voneinander lernen ist für uns oberste Priorität. Und dann natürlich sind wir Multiplikator nach
00:03:39: außen gegenüber der Öffentlichkeit, potentiellen Gründern, die auch Franchisegeber oder Nehmer
00:03:45: werden möchten. Ungleichzeitig natürlich gegenüber der Politik. Hier sitzen wir heute in
00:03:50: Berlin. Wir machen auch ganz klassische Interessenvertretungen für unsere Branche. Mal für diejenigen,
00:03:56: die sich dafür interessieren, sich mit dem Gedanken befassen, sich vielleicht irgendwie in
00:03:59: einer Form selbstständig zu machen, was ist Franchise und für wen ist es interessant, wenn man
00:04:05: sich mit dem Gedanken der Existenzgründung zum Beispiel befasst. Also wenn wir uns Franchising
00:04:10: auf zwei Ebenen anschauen, dann haben wir einmal die Geber-Ebene. Ich sage auch gleich noch mal was
00:04:15: dazu, was das bedeutet und auf der anderen Seite die Nehmer-Ebene. Jeder Unternehmer, der erfolgreich
00:04:20: ist am Absatzmarkt. Und wenn ich Absatzmarkt sage, dann bist du vielleicht erfolgreich, indem du als
00:04:26: Gastronom tätig bist oder als Händler oder als Dienstleister. Und wenn ich Dienstleister sage,
00:04:31: dann könnte es der Fitnessbereich, der Medizinbereich, der Immobilienbereich sein. Und du hast
00:04:36: im Grunde am zwei Möglichkeiten zu expandieren. Einmal als Fialist, also mit eigenen Standorten,
00:04:41: die Regionen, die Gebiete erschließen oder eben mithilfe von selbstständigen Unternehmern. Und
00:04:46: das sind dann eben die Franchise-Nehmer. Und jeder Unternehmer, der irgendwann mal erfolgreich
00:04:51: war, stellt sich dann auch die Frage, wie möchte ich eigentlich wachsen, wie möchte ich expandieren.
00:04:55: Und diese Expansion geschieht dann eben mit dieser Zweiteilung. Ich expandiere mit eigenen
00:04:59: Standorten oder ich suche mir eben Partner. Und dann bewegen wir uns im Partnermarkt. Und dieser
00:05:04: Partnermarkt, da ist unser Know-how angesiedelt. Also unser Expansion ist jetzt nicht so sehr am
00:05:08: Absatzmarkt, sondern eben vor allem am Partnermarkt bei diesem Geschäftsmodell. Mit klarer Rollenzuteilung
00:05:13: heißt also Franchise-Geber, erfolgreicher Unternehmer, sucht Partner die Franchise-Nehmer und
00:05:19: gibt ihm das Know-how entsprechend zur Hand, um auch erfolgreich in den jeweiligen Gebieten tätig
00:05:24: zu sein. Und jetzt kommen wir auf die zweite Ebene, nämlich als Franchise-Nehmer. Und da gibt es auch
00:05:30: immer unterschiedliche Typen, nämlich Existenzgründer. Leute, die sagen, wir möchten uns
00:05:35: selbstständig machen. Wir möchten als Unternehmer tätig sein, unsere Existenz darüber sichern,
00:05:40: erfolgreich sein, Wohlstand erwirtschaften. Aber ich habe noch nicht so die Idee, das eine ist,
00:05:44: als Einzelkämpfer zu starten, im Sinne von Kaltstaat oder Warme Staat in ein vorhandenes
00:05:48: Konzept reingehen. Und dann sucht sich derjenige ein entsprechendes Franchise-System aus, also ein
00:05:53: Franchise-Geber. Das wäre zum Beispiel eine Zwiegruppe. Eine weitere Ziehgruppe sind aber auch
00:05:57: Bestandsunternehmer, die ein Zusatzgeschäft generieren wollen oder sich nach starken Marke
00:06:01: anschließen. Also hier haben wir einen Blumenstrauß, ein Potpourri an potentiellen Kandidaten,
00:06:05: was die Franchise-Nehmer-Eigenschaft anbelangt. Gibt es in Branchen, die besonders Franchise
00:06:10: freudig sind? Wir haben die Gastronomie schon mal erwähnt. Ich stelle mal so eine kühne These in
00:06:16: den Raum. Ich würde behaupten, jedes Geschäftsmodell ist franchisierbar, wenn bestimmte Regeln
00:06:22: erfahrungswerte eingehalten werden. Wenn der Unternehmer erfolgreich ist, in dem was er tut,
00:06:27: beginnt er irgendwann mal auch seine Prozesse zu standardisieren, um eben auch Qualität sicher
00:06:33: zu stellen. Ob bei dem Produkt der Ware, des Gerichtes, des Services beim Führen eines Hotels,
00:06:41: also immer vom Kunden her gedacht. Und der Kunde, der geht dorthin, wenn er zufrieden ist. Und
00:06:48: deswegen hat der Unternehmer immer ein intrinsisches Interesse, die gleichbleibende Services
00:06:53: eben auch zu gewährleisten. Bedeutet im Grunde genommen, Systematisierung ist entscheidend,
00:06:57: Standardisierung ist entscheidend und dann eben auch bei der Multiplikation auf die richtigen
00:07:02: Partner zu setzen. Das bedeutet im Grunde genommen auch, Franchise-Typen für sich zu definieren.
00:07:07: Wer passt in mein System? Kann ich gut mit Menschen? Bin ich ein gewoner Gastgeber? Wie
00:07:12: verhält es sich eigentlich aus mit meiner Leidenschaft, wenn ich zum Beispiel in den Reifenhandel
00:07:16: gehe oder ein Baustoffhändler werden möchte? Darauf kommt es an. Und so gesehen, wenn der Franchise-Geber
00:07:21: diese Spielregeln, Partnerschaft auf Augenhöhe mit selbstständigen Unternehmern zusammenarbeitet,
00:07:28: einhält, dann ist auch die Möglichkeit gegeben, erfolgreich als Franchise-Geber tätig zu sein.
00:07:33: Jetzt haben wir viel über die Franchise-Geber gehört. Bevor ich mich als Unternehmer betätige,
00:07:40: als Franchise-Nähmer betätige, dann schaue ich mir natürlich das Franchise-Gebendeunternehmen
00:07:45: genau an und klöpfe das so ein bisschen abaufherzungenieren. Wie erkennt man ein gutes
00:07:50: Franchise-System, wenn man sich selbstständig machen will und auf der Suche ist? Ganz entscheidend
00:07:55: informieren, informieren, informieren. Und als erste Informationsquelle ist der
00:08:00: Deutsche Franchise-Verband eine ganz, ganz wichtige, auch die erste Anlaufstelle. Einfach mal auf
00:08:06: die Seite gehen des Deutschen Franchise-Verbandes. Wir sind eine Qualitätsgemeinschaft. Wir haben
00:08:10: Systeme, die zertifiziert sind. Da kann ich gleich auch noch was dazu sagen, was das bedeutet
00:08:15: im Konkreten. Die tragen ein Gütesiegel. Wir haben Systeme, die noch ein bisschen jünger sind,
00:08:19: das sind sogenannte assozierte Mitglieder, die tragen noch keines, aber arbeiten auf Grundlage
00:08:24: unseres sogenannten Ethikodexes und lernen ganz viel von anderen Systemen und von der
00:08:29: Standardisierung, die wir beim Aufbau eines Systems oder eines Franchise-Systems entsprechend
00:08:33: mitgeben. Aktuell haben wir glaube ich um die 350 Marken bei uns auf der Seite und einfach mal
00:08:39: Anfragen oder auch die Checkliste nutzen, um auch sprechfähig mit den Systemen zu sein. Und wenn
00:08:44: derjenige, diejenige ins Gespräch kommt mit den Systemen, dann entsprechen auch gerne, wenn Fragen
00:08:50: nicht ganz eindeutig beantwortet wurden, in Kontakt treten mit uns, damit wir das entsprechend
00:08:55: auch einordnen können. Kann ich denn als Existenzgrunder beides sein? Franchisegeber und Franchisenehmer?
00:09:00: Ich fange mal so an, als Geber schließt sich das eher aus, denn der Geber, das ist immer Grundvoraussetzung,
00:09:07: sollte auch eine erfolgreiche Pilottierung absolviert haben. Wenn ich mich mit selbstständigen
00:09:12: Unternehmern/Franchisenehmern zusammen tun möchte, was schätze denn, wie eine durchschnittliche
00:09:17: Franchisepartnerschaft dauert? Wie lange arbeitet im Schnitt ein Geber mit dem Nehmer zusammen?
00:09:23: Zwischen fünf und sieben Jahren würde ich jetzt mal schätzen. Also das ist eine übliche Vertragslaufzeit,
00:09:28: aber oft sind ja dann quasi auch Vertragsverlängerung mit enthalten. Ich gebe es jetzt einfach mal so
00:09:33: rein, das sind 16 Jahre. Um Augenzwing kann man sozusagen länger als eine deutsche Ehe. Der Franchisegeber
00:09:39: trägt Verantwortung und der sollte auf jeden Fall dann auch sicher sein, wie das Geschäftsmodell
00:09:44: funktioniert. Und Geber sind keine Existenzgründer und da sollte man auch die Finger von lassen,
00:09:48: wenn die einfach sagen, wir haben eine tolle Idee und wir wollen das multiplizieren. Okay,
00:09:53: ist diese Idee pilotiert/erprobt? Nein, dann Finger weg. Bei Nehmern sind Existenzgründer und das ist
00:09:59: auch die Zielgruppe unserer Franchise Geber, die da
00:10:03: damit wachsen möchten. Also da gibt es ganz viele Möglichkeiten wie Systeme mit Franchise-Nähmern wachsen.
00:10:08: Was muss man denn mitbringen als Franchise-Nähma? Wie muss man denn sein? Was soll man können? Was braucht man?
00:10:15: Die Regel ist menschenfreundlich, vertriebsaffin, Manager-Typus und lernbereit.
00:10:21: Wenn wir uns die Franchise-Nähma-Eigenschaft nehmen, dann ist es erstmal ein selbstständiger Unternehmer.
00:10:25: Der hat Preishoheit, Personalhoheit, Organisationshoheit. Das sind alles so Dinge, die ganz entscheidend sind,
00:10:32: wie selbstständigkeit definieren das Nähmas, um als Markenbotschafter mit allen unternehmerischen Risiken in der Region tätig zu sein.
00:10:40: Geber ist im Rollenverhältnis derjenige, der ein Leistungspaket zur Verfügung stellt, um bestmöglich den Nähma zu qualifizieren.
00:10:47: Und der Nähma, dann ist es tatsächlich so, dass wir hier keine Erfinder brauchen, weil das System ist ja schon erfunden.
00:10:55: Das bedeutet auch eine hohe Identifikation mit dem Konzept und mit einer hohen Akzeptanz, wie ein Franchise-Konzept geführt wird,
00:11:04: nämlich mit dem Geber gemeinsam und mit den anderen Partnern nur gemeinsam.
00:11:08: Sobald ich das verstanden habe, bietet der Deutsche Franchiseverband für seine Geber auch einen, oder die dies werden,
00:11:16: auch einen sogenannten Systemcheck an. Das heißt also, ein System wird vom Verband auch mit einem Siegel, mit einer Art Siegel versehen,
00:11:24: mit einem Gütesiegel. Welche Vorteile bringt das für Geber und Nähma?
00:11:29: Vielleicht erstmal so reingesprochen. Wir können auf Grundlage des Systemchecks sehr, sehr gut sagen, ob das System funktioniert oder auch nicht.
00:11:38: Systemcheck heißt letzten Endes, es ist eine Zertifizierung.
00:11:41: Und wir schauen uns nicht den Absatzmarkt an, weil da haben wir nicht die Expertise, sondern den Partnermarkt, also wie das Geschäftsmodell zwischen Geber und Nähma funktioniert.
00:11:48: Und da gibt es so zwei Parameter, vor allem bei der sogenannten Franchise-Partner-Zufriedenheitsbefragung, bei denen wir sagen können,
00:11:55: das System funktioniert und der erste Parameter ist die Wirtschaftlichkeit.
00:11:58: Also beide Parteien wollen natürlich Geld verdienen, das ist ganz, ganz wichtig.
00:12:02: Aber auf der anderen Seite stimmt die Kommunikation, also das Atmosphärische in dem System.
00:12:07: Wenn sich beide Parteien stehen, reden sie nicht eineinander vorbei, sprechen sie miteinander und nicht übereinander.
00:12:13: Das sind so ganz entscheidende Faktoren, denn das darf man nicht vergessen, der Nähma ist ein selbstständiger Unternehmer
00:12:19: und da gibt es keine Weisungsgebundenheit in einem klassischen Arbeitsverhältnis.
00:12:23: Der Franchise-Geber arbeitet ganz viel mit entsprechender Überzeugung und mit prätribswirtschaftlichen Kennzahlen.
00:12:28: Und jetzt komme ich zur eigentlichen Zertifizierung.
00:12:31: Wenn diese beiden Parameter stimmen, dann können wir relativ schnell sagen, das funktioniert.
00:12:35: Diese Zertifizierung wird mit unserem Kooperationspartner, dem Institut für Franchising Kooperation,
00:12:40: einer Universität Münster, alle drei Jahre bei den sogenannten Vollmitgliedern durchgeführt.
00:12:45: Wir schauen uns den Vertrag an. Die Partner-Zufriedenheitsbefragung, die eigentlich das Herzstück ist,
00:12:50: über die ich gerade sprach, mit einem großen Fragenkatalog, sehr niederschwellig, Zugang für die Partner.
00:12:55: Und als dritter Punkt ist es eine Selbstauskunft, nämlich damit wir erfahren, wie das System insgesamt aufgestellt ist,
00:13:01: in den letzten Jahren gewachsen oder geschumpft ist, das kann es ja auch sein.
00:13:04: Dieser Dreiklang aus Vertrag, Selbstauskunft, Partnerzufriedenheit ergeben ein Ergebnis.
00:13:10: Und darüber steuern auch viele Systeme, ihre strategische Ausrichtung in den nächsten Jahren,
00:13:15: ihre Partnerkommunikation. Und auch wenn von Verbandsseite, das alle drei Jahre verpflichtend ist,
00:13:20: so wiederholen viele auch dieses jährlich, weil sie da ein ganz gute Kennzahlen
00:13:25: und auch ein Benchmark-System in der Partnerführung bekommen.
00:13:27: Jetzt hat so ein Check und ein Siegel ja immer was Beruhigendes auch,
00:13:31: wenn man eine Bürgschafts-Uhrkunde in der Hand hat, dann hat man gute Karten gegenüber der Hausbank.
00:13:37: Welche Rollen spielen Bürgschaftsbanken bei Finanzierungen von Franchisevorhaben?
00:13:42: Ein ganz, ganz wesentlichen Beitrag leisten Bürgschaftsbanken.
00:13:47: Und da will ich auch jetzt kurz die Gelegenheit nutzen, wenn ich hier auch als Gast sitzen darf,
00:13:51: den Verband deutscher Bürgschaftsbanken und den 17 Bürgschaftsbanken der Länder in Deutschland
00:13:56: ein ganz großes Dankeschön auszusprechen.
00:13:58: Auch denn wir profitieren äußerst davon.
00:14:01: Denn Franchise-Systeme leben vom Wachstum, von Expansionen mit Selbstständigen, mit Unternehmern.
00:14:07: Und die Bürgschaftsbanken sind dafür uns seit über einem Jahrzehnt ein ganz verlässlicher Partner.
00:14:12: Denn Wachstum braucht Finanzpartner.
00:14:15: Und Franchise, wir reden darüber, ist auch erstmal noch ein erklärungsbedürftiges Produkt,
00:14:21: ein erklärungsbedürftiges Geschäftsmodell.
00:14:23: Und es ist auch ganz normal, dass gewisse Hausbanken in den Regionen vielleicht noch nicht so die Erfahrungswerte
00:14:28: mit Franchise-Systemen, mit diesem kooperierenden Mittelstand zu tun haben,
00:14:32: sondern eher mit der klassischen Einzelkämpfergründung, um das so zu formulieren.
00:14:36: Und wir erleben, wenn die Bürgschaftsbanken, wenn die eben erstmal wissen, und das wissen sie,
00:14:41: wie Franchising funktioniert, das System kennen und der Hausbank gegenüber sagen, wir sind dabei,
00:14:46: dann ist die Hausbank relativ schnell froh und sagt, wir sind auch dabei.
00:14:50: Und das hilft den Franchise-System ungemein und damit auch den Existenzgründerinnen und denjenigen,
00:14:55: die sich einem System anschließen, ihr Traum von Selbstständigkeit zu verwirklichen.
00:14:59: Wollen wir mal ganz kurz zurück auf den Systemcheck gehen, weil auch das ja eine Auswirkung hat auf die Finanzierung eines Vorhabens.
00:15:06: Wenn ich das richtig verstanden habe, gibt es von Seiten der Bürgschaftsbanken ja auch Bereitschaft,
00:15:11: bei Franchise-Finanzierung dabei zu sein.
00:15:14: Und das gilt für alle Unternehmen, die den Check erfolgreich absolviert haben.
00:15:18: Tatsächlich ist es auch so, dass Systeme, die gerade jung dabei sind und beispielsweise nach Finanzpartnern in einem entsprechenden Bundesland suchen,
00:15:26: ob jetzt in Baden-Württemberg oder Nordrhein-Westfalen oder Berlin einfach mal so rausgenommen, dass wir ganz oft dann auch feststellen,
00:15:32: wenn diese noch nicht Mitglied im Deutschen Franchise-Verband sind, dass die jeweiligen Bürgschaftsbanken, die Franchise-Beauftragtein und Beauftragte der Länder sein,
00:15:39: klopft doch da mal an, dann sind wir auch bei einer Finanzierung dabei.
00:15:42: Letzten Endes ist es so, dass wir eben feststellen, dass durch die Bereitschaft bei Bürgschaftsbanken Franchise-Konzepte zu finanzieren.
00:15:50: Und da will ich auf den Schwerpunkt Bereitschaft eingehen.
00:15:53: Bereitschaft heißt am Ende wird der Darlehensvertrag, also das Risiko natürlich beim Franchise-Nähmer liegen.
00:16:00: Und am Ende ist es auch immer wichtig, dann sich den Franchise-Nähmer anzuschauen.
00:16:03: Aber dadurch, dass der Systemcheck durchlaufen wurde oder die Systeme, die jung dabei sind, auf Grundlage des Ethikodexes arbeiten,
00:16:11: hat natürlich der Franchise-Geber auch ein Interesse auf die richtigen Partner zu setzen, also die am Ende auch für ihn erfolgreich sind.
00:16:17: Weil schlechte Partner sind nicht gut fürs Geschäft, bedeutet allein durch diese Art von Schicksalsgemeinschaft.
00:16:23: Ich will es jetzt mal mit diesen Partys belegen, aber am Ende ist es so, vertrauen dann auch Bürgschaftsbanken darauf,
00:16:28: dass Franchise-Systemzentralen auch den richtigen Partner aussuchen.
00:16:32: Und das ist dann eben eine Win-Win-Win-Situation in diesem Dreiecksverhältnis.
00:16:36: Da profitieren entsprechend alle von.
00:16:39: Jetzt haben wir von den Franchise-Beauftragten gesprochen. Warum sind die so wichtig?
00:16:43: Die sind sehr wichtig und ich will auch sagen, wöchentlich findet diese Austausch statt.
00:16:48: In Einzeltelefonaten zu unterschiedlichen Konzepten.
00:16:51: Und das ist für uns ganz essentiell, weil diese Franchise-Beauftragten verstehen eben Franchise.
00:16:55: Das sind Fachleute, die wissen genau, worauf es ankommt, die verstehen, wie ein Franchise-Vertrag sich zusammensetzt,
00:17:02: werden vielleicht stutzig, wenn verbotene Klauseln mit drin sind.
00:17:05: Und dadurch haben wir einen ständigen Austausch.
00:17:08: Also es ist so, dass wir eine Liste haben mit den jeweiligen Beauftragten.
00:17:12: Und wenn jetzt zum Beispiel ein Mitglied von uns, ein Vollmitglied sagt, ich will jetzt in den nächsten Monaten,
00:17:16: vor allem in den Bundesländern ABC, expandieren, dann klopft er auch mal bei den jeweiligen Ländern an,
00:17:23: bei den Franchise-Beauftragten und sagt, hallo, hier bin ich.
00:17:25: Ich will mich vorstellen, ich möchte in dem jeweiligen Bundesland in den nächsten 12 Monaten mit 3, 4, 8 Partnern wachsen.
00:17:32: Und dann lernen die sich schon kennen und das hilft eben auch den Prozess zu beschleunigen, so um einer möglichen Freigabe von Finanzierung.
00:17:38: Und dementsprechend sind die für uns ein Schlüssel im ständigen Austausch, ob bilateral oder auch regelmäßig stattfinden,
00:17:46: ob 2, 3, vielleicht sogar 4 mal im Jahr sogenannten Franchise-Tage, indem dann unsere Mitgliedsysteme die Möglichkeit haben,
00:17:54: sich den Franchise-Beauftragten gegenüber vorzustellen.
00:17:57: Also nicht dieses Einzelgespräch zu führen, sondern auch wieder im Sinne der Multiplikation und Effizienzsteigerung mal zu sagen, hallo, hier bin ich.
00:18:04: Und ich habe Lust in den nächsten Monaten mit euch in Kontakt zu drehen.
00:18:08: Und das ist ein absoluter Mehrwert für unsere Mitgliedsysteme.
00:18:11: Ein fester Fixpunkt im Franchise-Kalender ist immer das Franchise-Forum.
00:18:15: Ein Höhepunkt dabei ist immer die Auszeichnung der Franchise-Unternehmen des Jahres bzw. auch der Franchise-Grundung des Jahres.
00:18:22: Der Verband Deutscher Bürgschaftsbanken ist seit Jahren in der Jury präsent, auch Stifter für die Gründung des Jahres.
00:18:30: Eine ganz klare strategische Partnerschaft mit dem Verband, mit dem Bürgschaftsbank.
00:18:34: Und deswegen freuen wir uns, dass diese Zusammenarbeit fruchtet.
00:18:37: Und wie alle Stifter hat dann auch der Verband Deutscher Bürgschaftsbanken bei uns ein Sitz in der Jury.
00:18:43: Wir haben drei Preise.
00:18:44: Drei Preise heißt, wir haben den Nachhaltigkeitspreis.
00:18:47: Wir haben das Franchise-System des Jahres, also orientiert auf die Rolle des Gebers.
00:18:52: Und wir haben die Franchise-Grundung.
00:18:54: Und der Verband Deutscher Bürgschaftsbank ist so gesehen schirm her.
00:18:57: Und es haben aber alle Mitglieder der Jury auch Stimmrecht.
00:19:02: Und die Jury-Mitglieder haben die Möglichkeit, mit einer Punktescalar zu bewerten.
00:19:06: Das heißt, also die Entscheidung fällt nie einfach aus.
00:19:08: Vielleicht zum Abschluss die Frage, gibt es ein Franchise-System, was es noch nicht im Verband gibt,
00:19:14: dass so ein Wunschkandidat wäre?
00:19:17: Wir freuen uns sehr, dass wir Systeme dabei haben, die seit Jahrzehnten auf dem Markt sind,
00:19:23: die quasi Bestandteil, auch noch Haugeber unseres Verbandes sind.
00:19:27: Wir freuen uns aber auch über Unternehmen, die auch schon jahrzehntelange Historie haben,
00:19:32: aber sich jetzt fürs Franchising interessieren.
00:19:34: Und von daher freue ich mich im Grunde genommen, wenn Systeme den Schritt wagen in die Franchise-Partnerschaft
00:19:41: und zu uns kommen.
00:19:42: Ein wunderbares Schlusswort.
00:19:44: Ich danke Jan Schmelzler für den Besuch und bedanke mich, dass wir das Gespräch führen konnten.
00:19:49: Vielen Dank.
00:19:50: Ich kann den Dank mit zurückgeben.
00:19:51: Vielen Dank für die Einladung.
00:19:53: [Musik]
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